Pfau

 

Die Insel

Das ist sie!!!

Der ultimative Blödsinns-Roman, entworfen und konzipiert von den Teilnehmern des Adventure-Treffens

I - Intrigen, Inzest, Inferno
N - Nötigung, Niedertracht, Niesanfälle
S - Sex, Sex, Sex
E - Ehebruch, Einfalt, Erpressung
L - Lügen, Lover, Lotterleben

 

Kapitel 1,5

Der in bittersten Gewissensnöten befindliche Augustiner-Mönch Pater Rolfus zieht sich zu einem Sabbatjahr auf eine einsame, paradiesische Südseeinsel zurück. Er trifft dort auf die feurige Inselschönheit Tina, welche ihn mit ihren ränkevollen Verführungskünsten sofort in ihren unheilvollen Bann zieht und damit dem verschworenen Orden vollends entfremdet. Bald nach diesen Geschehnissen trifft die Aussteigerin Leen, die im heimatlichen Köln mit ihrer Urnen-Handtöpferei-Firma pleite gemacht hatte, auf demselben Eiland ein. Sie hat vor, hier eine Palmenschnaps-Destille aufbauen und mit ihren gebrannten Erzeugnissen gegen Bezahlung aus Schwarzgeld-Konten die heimatliche Bundestagsfraktion Bündnis 66/Die Blauen mit "Sprit" zu versorgen.

Nur wenige Tage später wird ein geheimnisvoller, wortkarger Fremder bewußtlos am Strand angespült, derein geheimnisvoller Fremder, der sich Sigi nennt seinen Namen mit "Sigi" angibt und sich mit seinen profunden Kenntnissen der Chemie von Kokosmilch-Rum und Palmenherz-Likör in Leens Privatbrennerei sehr schnell unentbehrlich macht und seine wachsende sklavische Zuneigung zu seiner Arbeitgeberin nur schlecht verhehlen kann. Für sie, die unwissentlich eine lodernde Flamme in seinem einsamen Herzen zu entfachen verstand, kreiert er einen leberschonenden Edelschnaps mit Knoblauchzusätzen und benennt ihn nach ihr "Spiritus Silybi Leenis".

Hier tritt das zwielichtige Ganovenpärchen Gerlinde und Turbospock auf den Plan, die bisher unentdeckt auf der anderen Seite der Insel einen florierenden Vergnügungspark für japanische Großindustrielle aufgezogen haben. Die beiden sind von dem Eindringen der übrigen Gruppe wenig begeistert, denn ihr neues Projekt, ein von der Insel-Lokalbau-Kommission nicht genehmigtes Amphitheater zur Durchführung illegaler Schaukämpfe, droht dadurch zu scheitern. Sie beraten sich mit ihrem alkohol- und drogenabhängigen Architekten Michael über die Möglichkeit, sich die unliebsame Nachbarschaft vom Halse Callgirl-Star zu schaffen. Gemeinsam schmieden sie den finsteren Plan, ihren Callgirl-Star Grizzlibaer auf den für weibliche Reize äußerst anfälligen Pater Rolfus anzusetzen, um ihn mittels erotischer Abhängigkeit gefügig zu machen. Da Grizzlibaer trotz ihres harten Sado-Maso-Geschäftes tief im Inneren das brave Landmädchen Sue geblieben ist, als welches sie vor 19 Jahren in der Steiermark geboren worden war, weigert sie sich vehement, dem üblen Dreiergespann zu Diensten zu sein und wird vom brutalen Geschäftsführer Jupp, der früher in der Heizungsbranche tätig war, und seinen beiden leichtgeschürzten und übermäßig geschminkten Gespielinnen Monika und Rena durch das Auspeitschen mit Palmwedeln zur Mitarbeit gezwungen. In ihrer seelischen und körperlichen Pein läuft Grizzlibaer blindlings in den dunklen Regenwald und trifft dort zufällig auf die mit einem grellfarbig-längsgestreiften Kaftan und einem türkisfarbigen Turban bekleidete, schillernde Persönlichkeit Borgy, welche sich nebenberuflich als Wahrsagerin betätigt und bisher verborgen (daher der Name) in einer spartanisch ausgestatteten Höhle ohne jegliche Sanitär- und Elektroinstallation auf der Insel gelebt hat, und die ihren Lebensunterhalt durch die Belieferung des örtlichen Buschkrankenhauses mit getrockneten Wurzeln und im Mörser zerstampften Knollen verdient. Die nervlich zerrüttete Grizzlibaer läßt sich von der äußerlich freundlich wirkenden Borgy aus der Hand lesen, erfährt, daß sie die außereheliche Tochter von Sigi, dem kürzlich angespülten, unschuldig wegen Giftmischerei zu lebenslanger Fron verurteilten, entflohenen Galeerensklaven, ist, und läßt sich nach diesem aufwühlenden Schock zur weiteren Behandlung in das von Kakerlaken und Skorpionen wimmelnde Krankenhaus bringen. das BuschkrankenhausDie Leiterin dieser Klinik, eine von der österreichischen Ärztekammer wegen Nichtbezahlung ihrer Monatsbeiträge und unerlaubter Behandlungsmethoden durch horoskopbasierte Homöopathie ausgeschlossene Ärztin namens Claudia, betreibt in ihrem schmuddeligen Labor geheime BSE-Versuche an menschlichem und tierischem Material. Dort trifft Grizzlibaer auf den vermeintlich schüchternen, jungen Ali E.N., welcher sich als entlassener Taucher des verstorbenen Jacques Cousteau ausgibt, der seit Jahren ziellos durch die Südsee irrt und nach dem blutigen Kampf mit einem tollwütigen Raubdelphin (kurze Rückblende) seine schweren Verletzungen am rechten Zeigefinger von der bildschönen Krankenschwester Beate behandeln läßt, welche ihrerseits als Schiffbrüchige auf der Insel gelandet war, als sie mit einem Luxusliner des Reiseveranstalters Öger-Tours zur Teilnahme an "Girls-Camp" nach Mauritius unterwegs war, und verliebt sich Hals über Kopf in den attraktiven, durchtrainierten, gebildeten Mann. Dieser wird beim Anblick der mißhandelten und dennoch engelsgleichen Grizzlibaer gleichfalls unversehens von Amors Pfeil getroffen und schreibt unter grausamsten Schmerzen mit seiner eingegipsten Hand einen rüden Abschiedsbrief an seine langjährige mütterliche Geliebte Frieda, welchen er noch am selben Abend per Flaschenpost aufgibt, und der bereits wenige Stunden später auf dem ostdeutschen Rittergut der völlig konsternierten, verwitweten, steinreichen Freiherrin Frieda angespült wird.

Schon kurz darauf erscheint Freiherrin Frieda schwarz verschleiert mit einem gecharterten Luftkissenboot Freiherrin Friedas Ankunftauf der Insel (Anklänge an "Wenn die Gondeln Trauer tragen"), und erkennt, wie vom Blitz getroffen, anhand eines kronenförmigen Muttermals auf dem linken Oberschenkel der nur mit einem kurzen Palmblattröcken bekleideten Leen, daß diese ihre seit der Geburt verschollene, geraubte Zwillingsschwester ist (großartige, zu Tränen rührende Wiedererkennungsszene). Die wiedervereinten Schwestern wenden sich wegen Ali E.N.s plötzlichem Geistesumschwung, welchen sie einer vererbten Psychose zuschreiben, hilfesuchend an den zufällig mit Wasserskiern und einer mit Teletubbies geschmückten Badehose vorbeijettenden Bild-der-Frau-Journalisten Persisteus, welcher zwar vorbehaltlose Unterstützung verspricht und eifrig mit seinem Sony-Diktaphon Aufzeichnungen macht, jedoch nichts anderes im geldgierigen Sinne hat, als das dramatische Geschehen zu einer reißerischen Story für die "Sun" zu verarbeiten.

Ende Teil 1

Szenenwechsel:
Hoch im eisigen Norden des sturmgepeitschten Polarmeeres sitzt gedankenversunken der Alte Schwede im Lotossitz in seinem klammen, selbsterbauten Iglu und reinigt pedantisch das durch aufgeweichten Schneematsch verstopfte Flusensieb seines Philips-Motor-Föns, wobei er geistesabwesend ein mürrisches Grummeln von sich gibt, weil ihm wieder einmal, wie so oft, sein lädierter 5. Lendenwirbel zu schaffen macht, den er sich durch seine jahrzehntelange aufreibende Tätigkeit als beamteter Schattenparker aufs Ärgste verbogen hat. In bittersüßen Erinnerungen gefangen, gedenkt er sehnsüchtig seiner verlorenen Jugend sowie jenen blumig-süßen Zeiten im südlich-sonnigen Amapola, während draußen in der weitesten aller menschenfeindlichen Ebenen der wildeste Schneesturm des Jahrhunderts tobt. Seine jetzige einsame Tätigkeit als freischaffender Schneeföner in arktischen Regionen fällt ihm zusehends schwerer, aber irgendjemand muß sich dieser kräftezehrenden Aufgabe widmen, sonst würden all die filigran-zarten Angora-Baumwoll-Unterwäsche (60 Grad waschmaschinenfest) Schneeblümchen jämmerlich erfrieren, denen die ganze, allumfassende Liebe seines ergrauten Herzens gilt. Als er schließlich seufzend, angetan mit mehreren dicken Schichten Angora-Baumwollunterwäsche (60 Grad waschmaschinenfest) und seiner in langen, finsteren Nachtstunden selbstgeschneiderten Eskimo-Oberbekleidung, die Wolfsfellkapuze tief in die Stirne gezogen, nach draußen in die bitterkalte, nur durch einige grünlich schimmernde Polarlichter erhellte Polarnacht tritt, bemerkt er trotz des infernalisch tobenden Blizzards sofort das DING, welches am gestrigen, ebenso orkangepeitschten Tage noch nicht dagewesen ist. Sich trotzig gegen den Höllensturm stemmend, kämpft er sich näher, um es trotz der nadelscharfen Schneekörner, welche ihm heimtückisch in die rotgeränderten, übermüdeten Augen stechen, zu betrachten. Just in diesem verhängnisvollen Moment hat sein altersschwaches Arbeitsgerät, welches ihm seit seiner Studentenzeit, als er noch dichtes, wallendes, linksgescheiteltes Haar trug, treue Dienste leistet, wieder einmal eine laut knatternde Fehlzündung, und, durch den abrupten Rückstoß aus dem mühevoll gehaltenen Gleichgewicht gebracht, greift er blindlings nach einem Halt. Erst als er sich bereits 10 luftige Meter über dem schnell entschwindenden Packeis-Boden befindet, gelangt es ihm zu schreckhaftem Bewußtsein, daß er in seiner Hilflosigkeit wohl panisch nach der handgeknüpften Kokosfaser-Schnur seines pinkfarbenen Wetterballons, den er für die Königlich-Schwedische Meteorologische Gesellschaft (gegr. 1754) seit vier Jahren aufopferungsvoll betreut, gegriffen hat. Den treuen Fön hält er immer noch mit eiserner Faust umklammert. Fassungslos muß er erleben, wie der siegreich aufheulende Sturmgott ihn gen Süden treibt ...

Ende Teil 1,5

 


Pfau
erstellt am: 26. 01. 2004  aktualisiert am: 05. 04. 2007
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